In der kürzlich von der Weltbank Gruppe vorgestellten neusten Auflage des Logistics Performance Index (LPI) wird die Logistikfreundlichkeit in über 160 Ländern verglichen. Der Report bescheinigt Deutschland zum wiederholten Mal Spitzenqualitäten und den ersten Platz.
Der LPI wird alle zwei Jahre durch die Weltbank Gruppe publiziert und soll einen Vergleich der Logistikfreundlichkeit ermöglichen. Der Index ist zweigeteilt in den „Domestic LPI“ und den „International LPI“, in dem die verschiedenen Länder anhand der Parameter Effizienz, Qualität der Infrastruktur, Qualität der Logistikdienstleistungen, Schwierigkeit von Lieferarrangements, Möglichkeit von Sendungsverfolgung und Häufigkeit der pünktlichen Lieferung verglichen werden. Die Parameter werden mit 1 bis 5 bewertet und in einem Gesamtwert verrechnet.
Nicht nur mit der aktuellen Bewertung, sondern auch im Schnitt der letzten vier Auflagen des LPI in den Jahren 2012, 2014, 2016 und 2018 ist Deutschland Weltspitze und lässt mit einer durchschnittlichen Wertung der letzten vier Indizes von 4,19 die zweitplatzierten Niederlande (4,07) und das drittplazierte Schweden (4,07) mit deutlichem Abstand hinter sich. Unter den Top-Ten-Platzierten finden sich noch in absteigender Reihenfolge Belgien, Singapur, Großbritannien, Japan, Österreich, Honkong und die Vereinigten Staaten. Stärkster BRICS-Staat des Index ist China auf Platz 27, gefolgt von Südafrika (29), Brasilien (56) und Russland (85).
Der Index zeigt auch, dass einkommensschwache, isolierte, fragile oder durch militärische Konflikte und zivile Unruhen geprägte Länder die hinteren Plätze belegen. Die am schwächsten abschneidenden Länder sind dabei Syrien (Rang 163), Sierra Leone (164), Afghanistan (165), Haiti (166) und Somalia (167). Im Mittelfeld finden sich hingegen Indonesien, Indien und aufstrebende Volkswirtschaften wie Vietnam und die Elfenbeinküste.
Darüber hinaus verweist die Studie auch auf Trends in der Logistik. So wächst weltweit die Besorgnis um die Resilienz von Supply Chains, deren Umweltbilanz und die steigende Nachfrage nach Fachkräften. Der Fachkräftemangel beschäftigt sowohl Industrienationen als auch sich entwickelnde Länder, die angesichts von wachsenden Globalisierungstendenzen auch in einem Konkurrenzkampf um Arbeitskräfte eintreten, wobei in den entwickelten Ländern tendenziell stärker nach Führungskräften gesucht werden muss und in sich entwickelnden eher nach Kräften auf den unteren Ebenen wie Fahrern und Lagerfachkräften. Auch die Fragen der Cybersicherheit und Umweltverträglichkeit von Logistikketten spielen derzeit in entwickelten Staaten noch eine größere Rolle, als in den anderen. Aber auch in die Schwellenländer überträgt sich indirekt der Kundenwunsch eine bessere Umweltbilanz der globalen Supply Chain vorweisen zu können.
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Quelle:
www.worldbank.org
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