Immer noch nicht data-driven

DACH-Region hinktbei datengetriebenenGeschäftsmodellen hinterher

Auch wenn mittlerweile Business Intelligence und Analytics in fast allen Unternehmen als geschäftskritisch betrachtet werden und immer mehr Unternehmen bekunden, sich in datengetriebene Organisationen umwandeln zu wollen, stellt eine Studie fest, dass in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) noch immer Daten ungenutzt bleiben und zu wenig Impulse aus ihnen gezogen werden.

Im Rahmen der Studie, an der 314 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen teilnahmen, gaben 43 Prozent der Fach- und Führungskräfte an, dass dieser Rückstand vorrangig durch Lücken im fachlichen Verständnis zu erklären sei. Auch wenn die technischen Möglichkeiten größer würden, fehle es an Ideen diese zu nutzen und praktische Anwendungen für die erhobenen und aufbereiteten Daten zu entwickeln. 31 Prozent gestanden ein, dass auch das fehlende Expertenwissen zu Themen wie Machine Learning, Künstliche Intelligenz und Advanced Analytics in ihrem Unternehmen eine Entwicklung hin zu datengetriebenen Geschäftsmodellen behindere.

Aktuell, so befindet die Studie, beschränkt sich bei den meisten Unternehmen die Nutzung auf einen kleinen Ausschnitt der Daten, die dann vor allem dem Controlling und dem Reporting dienen. In gerade einmal sechs Prozent der Unternehmen diente die Datenanalyse einer Verbesserung des Produktdesigns. Auch Forschung und Entwicklung liegen datenseitig bei den meisten der befragten Unternehmen brach.

Die Studie macht bei der Nutzung von unstrukturierten Daten bereits bei der Datenbereitstellung ein Problem aus. Unstrukturierte Daten können nicht genutzt werden, da sich in den Unternehmen gerade erst das entsprechende Knowhow erarbeitet wird, welches nötig ist um moderne Technologien, wie Text Mining und Deep Learning, verwenden zu können. Diese sind aber notwendig um mit unstrukturierten Daten arbeiten zu können und Analysen erstellen zu können.

Besser funktioniert dagegen die Nutzung von Sensordaten, die bereits ein Drittel der befragten Unternehmen verwendet um zum Beispiel die eigene Lagerlogistik zu optimieren. Auch abseits von Industrieunternehmen gewinnt die Nutzung von Sensordaten an Bedeutung und die Mehrzahl will ihre Geschäftsabläufe mit Datenanalysen verbessern. Noch besser werden ereignisgesteuerte Daten genutzt, wie sie für Sendungsverfolgungen und andere Echtzeit-Statusmeldungen im Online-Handel und in der Logistik schon verwendet werden. Diese werden von jedem zweiten Unternehmen genutzt und werden noch an Bedeutung gewinnen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass es noch an Ideen für datengetriebene Konzepte und die fachliche Kompetenz moderne Analysemethoden zu nutzen, mangelt um den Schritt in die Digitalisierung zu wagen. Die technischen Voraussetzungen sich in ein datengetriebenes Unternehmen zu wandeln sind gegeben, allerdings benötigt man als Grundlage eine Unternehmensstrategie, welche das fachliche Knowhow und die organisatorischen Rahmenbedingungen für eine umfassende Digitalisierung des eigenen Unternehmens schafft.