Eine aktuelle Studie zeigt, dass Unternehmen deutlich mehr Aufwand in die Mitarbeiterbindung stecken müssen. Auch die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt ist dafür mitverantwortlich.

Eine 2017 erstellte Erhebung von Michael Page International unter 6.200 Bewerbern, die als Kunden des Personaldienstleisters aktiv nach einer neuen Arbeitsstelle suchten, hat ergeben, dass 45 Prozent der Jobsuchenden aktuell in einer Festanstellung waren. Befragt wurden Kandidaten aus 12 europäischen Ländern, davon 620 Teilnehmer aus Deutschland.

Die gute Arbeitsmarktsituation und die hohe Nachfrage nach Fachkräften, insbesondere im technischen Bereich, ist einer der Gründe für die erhöhte Wechselbereitschaft. So suchten 22 Prozent der Befragten nach einer Stelle in der industriellen Fertigung und 17 Prozent im Technologiesektor. Die weiteren Gründe für einen Wechsel sind der Wunsch nach persönlicher und beruflicher Entwicklung, neue berufliche Fähigkeiten zu entwickeln und auch nach einem höherem Gehalt.

Die Erwartungen an das neue Unternehmen sind hoch, wohl auch aus der Position heraus, dass die Bewerber sich ihrer guten Verhandlungsposition bewusst sind. 74 Prozent der Befragten achten bei einer neuen Arbeitsstelle darauf, dass sie neue berufliche Fähigkeiten entwickeln können. Knapp über die Hälfte erwarteten sich jeweils bessere Karrieremöglichkeiten, ein besseres Gehalt oder mehr Verantwortung im Beruf. Und immerhin noch 46 Prozent der Teilnehmer gaben an, sich eine neue Stelle nur mit einer verbesserten Work-Life-Balance vorstellen zu können.

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter halten wollen, müssen genau wie Unternehmen, die nach neuen Fachkräften suchen, diese Faktoren ganz genau im Auge behalten, um auf dem aktuellen Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Es sollte klar sein, dass das Thema Mitarbeiterbindung auch in Deutschland immer mehr zur Herausforderung für Unternehmen wird, da Sicherheit alleine nicht mehr das alleinige Kriterium bei der Stellensuche ist.