Das Energiemanagement befindet sich in einer Transformationsphase. Gerade große Unternehmen vernetzen ihre Anlagen immer mehr durch die Cloud, sammeln vermehrt Daten, entdecken und entwickeln neue Wege der Energieversorgung und nutzen neue Finanzierungskonzepte. Dennoch zeigt eine aktuelle Studie, dass viele Unternehmen nicht auf die Zukunft des Energiemanagements vorbereitet sind.

Die in Kooperation mit Siemens durchgeführte Umfrage unter 206 leitenden Energiemanagern aus 13 unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen untersuchte wie große Unternehmen und Organisationen sich an den rapide transformierenden Energiemarkt und die sich wandelnden technischen Möglichkeiten anpassen. 50 Prozent der befragten Unternehmen wiesen dabei einen Jahresumsatz von 250 Millionen US-Dollar oder mehr auf.

Dabei ergab die Studie, dass 88 Prozent der Befragten einem umfassenden Ansatz des Energiemanagements anstrebten. Desweiteren wollten 83 Prozent der Befragten eine verbesserte Datensammlung und -analyse betreiben. Beides soll dabei helfen, die steigende Komplexität der eigenen globalen Energieversorgung zu managen. Manager müssen nicht nur regionale Märkte, neue Technologien aus dem Bereich IoT und steigende Datenmengen im Blick haben, sondern auch technische Entwicklungen, die die ökonomische Rentabilität von Projekten verändern, in ihre Planung mit einbeziehen. Jerry Meek, Energy und Sustainability Senior Manager bei Genentech verweist auf das Beispiel von Photovoltaikanlagen, deren Preise in den letzten Jahren bis zu 70 Prozent gefallen sind und erwartet bei Batterien eine ähnliche Entwicklung.

Auch wenn die Komplexität des Marktes steigt, stellte die Studie dennoch fest, dass sich die verschiedenen Unternehmen ehrgeizigere Energiesparziele setzen. 52 Prozent der Befragten Organisationen und Unternehmen gaben an Zielvorgaben für ihren Treibhausgasausstoß zu haben. Weitere 15 Prozent verfolgten sogar die Zielvorgaben der Science Based Targets Initiative, die eine Einhaltung der Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens vorsieht. Neben den möglichen Kostenersparnissen einer Reduzierung des Energieverbrauchs nannten 71 Prozent das Erreichen der eigenen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele als Anreiz. Die nächsthäufige Antwort war „Sicherstellung von Resilienz“, was die steigende Bedeutung der Energieversorgung im Bezug auf Resilienz zeigt.

Auch können die zukünftigen Herausforderungen des Energiemanagement nicht mehr alleine gemeistert werden. Die Studie zeigte, dass die Energieverantwortlichen, um den neuen Herausforderungen Rechnung zu tragen und um neue technische Möglichkeiten zu implementieren, die Kooperation mit anderen Bereichen des Unternehmens beim Energiemanagement als unabdingbar erachten. Genannt wurden dabei Geschäftsführung, Facility Management, Finanzen und wenn vorhanden, Nachhaltigkeitsmanagement und sogar die IT.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl eine holistische Strategie und Planung, der Einbezug neuster technischer Entwicklungen und interne Partnerschaften und Kooperationen der Schlüssel für ein zukunftssicheres Energiemanagement sind.

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