Brücke zwischen Uniform und Anzug
business factors bei der Bundeswehr- Oktober 2025, Osterholz-Scharmbeck -
Führung, Verantwortung und Sicherheit – Eine besondere Woche bei der Bundeswehr
Hon. Prof. Atil Ural und Hans-Christian Papenfuß als Vertreter der business factors Deutschland GmbH nahmen an einer Wehrübung des Unterstützungskommandos teil.
Es war eine intensive einwöchige Wehrübung beim Unterstützungskommando der Bundeswehr. In der Lucius-D.-Clay-Kaserne – Heimat der Logistikschule der Bundeswehr – erhielten unsere Kollegen gemeinsam mit weiteren zivilen Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung tiefgehende Einblicke in Strukturen, Fähigkeiten und Aufgaben der heutigen Streitkräfte.
Die Teilnahme an dieser Wehrübung diente nicht nur der Vertiefung sicherheitspolitischer Kenntnisse, sondern war auch ein deutliches Zeichen für den Schulterschluss zwischen ziviler Führung und militärischer Verantwortung.

Moderne Bundeswehr – zwischen Hightech, Ausbildung und Kameradschaft
Schon am ersten Tag tauschten die Teilnehmer den Anzug gegen Flecktarn, erhielten Schutzausrüstung, Gefechtshelme und Einsatzmaterial – und begaben sich auf ein Programm, das fordernd, strukturiert und eindrucksvoll war. Neben dem Umgang mit den Standardwaffen G36, P8 und MG3 standen auch die Vorstellung neuer Systeme wie MG5 und G95 auf dem Programm. Biwak, Marsch und Hindernisparcours verlangten körperlichen Einsatz, schufen aber zugleich Raum für echte Kameradschaft.
Ergänzt wurde die praktische Ausbildung durch moderne Technologien: Virtual-Reality-gestützte Trainingsszenarien und digitale Schulungssysteme zeigten, wie stark sich die Bundeswehr seit den 1990er-Jahren gewandelt hat – weg von starrer Ausbildung, hin zu innovativen, flexiblen Lösungen für komplexe Lagen.
Sicherheitspolitik im Fokus – Verantwortung beginnt im eigenen Land
Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag auf dem sogenannten „Operationsplan Deutschland“ (OPLAN DEU) – einem umfassenden sicherheitspolitischen Konzept, das Deutschland als zentrales Transit- und Verteidigungsgebiet innerhalb der NATO definiert. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen – nicht zuletzt infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine – verdeutlichen, wie wichtig es ist, zivil-militärische Zusammenarbeit nicht nur zu üben, sondern strategisch zu denken.
In Gesprächen mit Generälen und Kommandeuren wurde deutlich: Der Schutz kritischer Infrastruktur, die logistische Fähigkeit zur Truppenverlegung und eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr, Ländern, Kommunen und Blaulichtorganisationen sind keine Zukunftsthemen – sie sind Gegenwart.
Einblicke, die berühren: Auslandseinsätze und Realität vor Ort
Besonders bewegend war die Liveschaltung zu Bundeswehrsoldaten, die aktuell im Rahmen einer NATO-Mission in Bagdad im Einsatz sind. Ihre persönlichen Eindrücke aus dem Alltag im Krisengebiet machten spürbar, wie herausfordernd der Dienst unter schwierigen Bedingungen ist – und welche Verantwortung dabei mitgetragen wird, auch von Familien und Partnern in der Heimat.
Diese Begegnung verdeutlichte, dass sicherheitspolitisches Engagement nicht abstrakt ist, sondern zutiefst menschlich.
Kompetenzzentrum Logistik: Die Schule hinter der Truppe
Die Logistikschule der Bundeswehr, zentraler Ausbildungsstandort in Garlstedt, zeigte sich in dieser Woche als moderner, multinationaler Lern- und Trainingsort. Hier werden Spezialisten aus allen Teilstreitkräften – und aus Partnerstaaten – auf logistische, technische und infrastrukturelle Herausforderungen vorbereitet: von Gefahrguttransport über Mechanik und Klimatechnik bis hin zur Einsatzverpflegung.
Ein Ort, an dem Wissen, Planung und Praxis aufeinandertreffen – und der zeigt, wie breit das Spektrum moderner Einsatzfähigkeit ist.
Fazit: Wehrübung als Brücke zwischen ziviler Führung und militärischer Verantwortung
Für die beiden Vertreter der business factors Deutschland GmbH war diese Wehrübung mehr als eine außergewöhnliche Woche: Sie war ein eindrucksvoller Einblick in eine leistungsfähige, moderne und wertebasierte Bundeswehr. Gleichzeitig bot sie Raum für persönlichen Austausch, gemeinsame Reflexionen und neue Perspektiven auf das Thema Sicherheit in einer zunehmend komplexen Welt.
Diese Erfahrung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Bundeswehr ist – und wie wertvoll gelebte Verantwortung in allen Bereichen unserer Gesellschaft bleibt.
Ein großer Dank gilt allen Organisatoren, Ausbildern und Kameradinnen und Kameraden, die diese Woche möglich gemacht haben – professionell, offen und mit spürbarem Engagement.












